Wenn Du eine Lage emailliert hast und keine Zusatzstoffe, wie z. B. Stückchen, Drahtemaille,  Kupferdraht, Einlegestücke, Perlen oder andere Dinge benutzt, dann brauchst Du meistens auf der Rückseite keine Gegenemaille anzubringen.
Die Rückseite machst Du mit einem Scheuerstein wieder schön sauber und fertig ist der Lack. Willst Du dem Ganzen eine luxuriöse Ausstrahlung geben, kannst Du die Seiten und die Rückseite mit „Silver Plater“ versilbern.

Leider wird die Erfahrung lehren, dass Du meistens auch die Rückseite des Arbeitsstückes mit einer Emaille-Kehrlage versehen musst. Die Spannung im Material ist so groß, dass das Glas reißt. Dies kündigt sich mit einem hellen Tick an.
Mit dem Emaillieren wird meistens an der Rückseite begonnen. Diese Rückseite bestreust oder bedeckst Du mit Kontra- Emaille. Kontra Emaille kannst gibst es in speziellen Farben. Du kannst stattdessen auch Reste von Emaille benutzen.Ich selbst benutze immer die Emaillereste. All die verschiedenen Emaillesorten sorgen für eine gleichmäßige Gegenspannung.
Nach dem Gegenemaillieren muss das Kupfer natürlich gut gescheuert werden, damit es wieder mit Emaillepuder bedeckt werden kann.

Gegenemaillierständer
 

Keramik ständer

Das obengenannte ist schneller geschrieben, als getan. Hast Du die Rückseite mit Emaillepuder versehen, muss die Vorseite auch noch emailliert werden. Um das tun zu können, muss das Werkstück irgendwo abgelegt werden können. Dies ist auf dem Backrost nicht möglich, weil das Werkstück daran festklebt. Wenn Du es endlich davon los bekommst, ist die Rückseite hässlich geworden. Im Handel gibt es spezielle Emaillierständer. Diese werden aus Keramik oder Stahl hergestellt. Das Werkstück ruht dann nur auf ein paar Punkten. An diesen scharfen Ruhepunkten klebt das Werkstück nicht zu fest. Nach dem Entfernen bleiben nur kleine Dellen übrig. Nachdem ich mit einer Anzahl dieser Gegenemaillierständer gearbeitet habe, habe ich meine eigene Methode entwickelt.

Selbst angefertigte Gegenemaillierständer

Kleine Werkstücke	Große Werkstücke	Kleine und große Werkstücke

Ich habe drei verschiedene Ständer selbst angefertigt.
Ich benutze eine große schiefe Beißzange um das Werkstück packen zu können und es dann vom Ständer oder den Schrauben abnehmen zu können.
Eventuelle Glasfäden oder andere Unregelmäßigkeiten entferne ich später mit der Rückseite der Winkelpinzette oder ich schleife es mit einem Schleifstein glatt.

Für kleine Werkstücke habe ich zunächst ein Modell gemacht.
Die langen Schrauben habe ich mit Kupferdraht an einem Rost befestigt.
Auf diese Weise kann ich kleine Werkstücke ablegen.
Die scharfen Ränder des Schraubendrahtes lassen ganz einfach los.
Eventuelle Punkte können gut weggeschliffen werden.

Das mittlere Modell ist für kleine bis mittelgroße Werkstücke.
Ich habe hierfür Schrauben mit Hilfe einer Mutter an dem Rost befestigt.
Die Schraube durch die Mutter zu bekommen ist eine schwierige Aufgabe, aber wenn sie erstmal sitzt, ist sie lange einsetzbar.
Die scharfen Punkte der Schrauben hinterlassen beinah keine Spuren auf der Gegenemaille.

Das rechte Modell wurde von dem mittleren Modell abgeleitet.
Es wurde angefertigt, um größere Werkstücke zu emaillieren.
Auf dem linken Foto auf dieser Seite kannst Du sehen, wie ich das Modell gebrauche, um das Werkstück im Ofen zu platzieren. 

Werkstücke noch vom Ständer pflücken

Du kannst das Werkstück natürlich nicht mit den Händen anfassen, wenn es aus dem Ofen kommt. Mit der Winkelpinzette kannst Du die kleinen Werkstücke noch vom Ständer pflücken, aber richtig gut geht das nicht. Ich benutze eine große, schiefe Beißzange, um das Werkstück vom Ständer abzulösen. Hiermit kann ich auf beherzte Weise das Werkstück vom Ständer holen und auf eine flache Unterlage legen. Dabei halte ich es mit dem Ofenspatel fest gegen den Untergrund gedrückt.